Fertighaus am Hang bauen – geht das überhaupt?

Hanggrundstücke – die einzigen Grundstücke auf dem Markt?

Wer in Ballungsräumen ein Haus bauen möchte, wird vor ähnlichen Probleme stehen: Es gibt kaum Grundstücke auf dem Markt. Die Grundstücke, die es gibt, sind oft in Hanglage. Zur dieser Erkenntnis kamen wir recht schnell, als wir anfingen, nach Grundstücken zu schauen.

Als wir bei einem Grundstück, das uns zunächst interessierte, die verantwortliche Gesellschaft kontaktierten, wurde uns gleich gesagt, dass dieses Grundstück nicht einfach mit einem Fertighaus zu bebauen sei. Als Grund wurde uns die Hanglage genannt. Mit dieser Antwort wollten wir uns so nicht zufrieden.

Und es gibt sie doch: Fertighäuser in Hanglage

Nach einiger Recherche und einigen Gesprächen sind wir intensiver mit Bien-Zenker ins Gespräch gekommen. Dort hat man schon einiges an Erfahrung mit Hanggrundstücken gesammelt.

Herausforderungen beim Bauen in Hanglage

Bauen am Hang stellt Bauherren und Baudamen vor besonderes Herausforderungen und vermutlich kann man hier auch sagen, dass damit immer höhere Kosten verbunden sind. Diese Kosten werden aber nicht beim Fertighaushersteller sichtbar, sondern bei der Rechnung vom Erdbauer oder der Firma, die den Keller bzw die Bodenplatte baut. D.h.: Aus Sicht eines Fertighausunternehmens ist der Preis für das Bauen am Hang oder auf einer flachen Ebene der gleiche. Aber für die Person, die das ganze Vorhaben bezahlt, ziemlich sicher nicht.

Kostentreiber Hangabsicherung

Eine Schwierigkeit bei der Hangbebauung ist die Hangsicherung. In unserem Fall werden wir einen Teil des Hangs abtragen und dort mit großen Findlingen (sehr große Steine) den Hang absichern lassen. Dafür muss der Erdbauer viel machen – dementsprechend kostet es natürlich auch mehr.

DasBodengutachten ist wichtig

Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass man bei einem Hanggrundstück mit unterschiedlichen Bodenqualitäten zu rechnen hat, höher als bei einem Grundstück in der Ebene. So ist es auch bei uns. Der Boden an der Nordseite, wo der Hang endet, ist nicht ohne weitere Stützmaßnahmen bebaubar. Auch das kostet zusätzlich (wir gehen aktuell von 10 000 Euro aus).

Zufahrt am Hang kann teuer werden

Besonders teuer wird es, wenn man z.B. noch eine Zufahrt am Hang bauen muss, denn dafür muss noch mehr Hangfläche abgesichert werden und mit Betonfundament versehen werden. Hätten wir die Zufahrt vom Hang her gemacht, wären das Mehrkosten von ca. 100 000 Euro gewesen im Vergleich zu der von uns gewählten Zufahrt.

Daran kann man sehen, dass die Bebauung am Hang leicht Preisunterschiede im sechststelligen Bereich bedeuten kann. Wir sind gespannt, was die Erdarbeiten bei uns am Ende kosten werden.

Fertighaus in Hanglage ist möglich

All diese Erkenntnisse zeigen jedoch zwei Dinge:

  1. Ein Fertighaus am Hang kann gebaut werden. Wir haben uns vorgenommen, diesen Beweis anzutreten und werden im Speziellen auch darüber berichten.
  2. Bauen in Hanglage ist teurer als das Bauen auf dem rechteckigen, ebenen Wiesengrundstück im Neubaugebiet. Jeder muss für sich selbst entscheiden, worauf man sich einlassen möchte. Sicher kann man sagen, dass das Bauen in Hanglage mehr Einsatz und Koordination auf allen Seiten erfordert, vor Allem jeoch auf Seiten der Baufamilie.

Eine Antwort auf „Fertighaus am Hang bauen – geht das überhaupt?“

Schreibe einen Kommentar