Natürlich interessiert Bauherren und Baudamen zuerst besonders die Kosten und der Preis eines Fertighauses. Kostet das Haus 200 000 Euro oder 300 000 Euro? Das ist natürlich ein großer Unterschied für die Baukasse. Wir geben hier einen groben Überblick über die anfallenden Kosten.
Zunächst erscheint es uns wichtig zu erklären, welche Kosten überhaupt beim Bau anfallen.
Kauf des Grundstücks
Beim Kauf eines Grundstücks bezahlt man natürlich für das Grundstück und der Preis davon kann enorm variieren. Dort wo wir wohnen, zahlt man für einen qm leicht 500 – 700 Euro, 60 km weiter sind es vielleicht 50 Euro. Das macht bei einem Grundstück von z.B. 500 qm gleich einen Preisunterschied von mehreren Hunderttausend Euro aus.
Außerdem fallen mit dem Kauf des Grundstücks u.U. Kosten für den Makler an, die Grunderwerbssteuer und Kosten für den Notar sowie das Grundbuchamt, in das man als neue Eigentümer eingetragen wird.
Baunebenkosten Grundstück
Die Höhe der Baunebekosten eines Grundstücks hängen davon ab, wie nah das Grundstück an den anzuschließenden Leitungen liegt und wie kompliziert es ist, das Grundstück zu bebauen. Wir müssen z.B. mehr als 70 m Leitungen durch ein Nachbargrundstück legen lassen. Das kostet natürlich mehr als die Verlegung von 10 m Leitungen. Beim Anschluss muss man an Wasser, Abwasser, Strom und Telefon denken, bei uns kommt noch die Leitung für das Oberflächenwasser hinzu. Wie bereits geschrieben, hängen die Baunebenkosten auch von der Bebaubarkeit des Grundstücks ab.
Hinzu kommen außerdem Kosten für den Vermesser und Ingenieur, auch hier wird ein rechteckiges Grundstück im Flachen weniger Anforderungen stellen als ein anspruchsvolles Grundstück.
Zudem kann der Bebauungsplan bestimmte Sachen vorschreiben. Wir müssen z.B. eine Feuerwerhbewegungsfläche und eine Löschwasserzisterne für die Feuerwehr bauen. Dazu kommt zusätzlich eine weitere Regenwasser-Zisterne für das Oberflächenwasser. Ihr seht, wie komplex ein solches Bauvorhaben werden kann.
Zusätzlich fallen Kosten für die Baugenehmigung an (abhängig von einem lokalen Satz und den Kosten für das Haus ohne Grundstück), man benötigt Baustellenstrom – und Wasser sowie einen Container. Kosten für die Straßensperrung fallen an usw.
Beim Fertighaus muss evtl. auch noch ein Kranstellplatz eingerichtet werden, das kann auch schnell einige Tausend Euro ausmachen.
Baukosten des Fertighauses
Beim Preis für das Haus unterscheiden sich die Preise zwischen schlüsselfertig, zur Ausstattung fertig und Ausbauhaus. Zudem ist der individuelle Preis abhängig von der zu bebauenden Wohnfläche. Nicht zuletzt macht auch die Frage ob mit oder ohne Keller 100 000 Euro aus.
Wir werden für unser Fertighaus ca. 1600 Euro pro qm Wohn- und Nutzfläche bezahlen – das ist aber ohne Grundstück und die damit verbundenen Kosten wie Erdarbeiten, ohne Böden & Sanitär & Streichen und ohne Extras in der Elektrik etc.
Am Ende – wenn man alles zusammenzählt – werden wir bei mehr als 3000 Euro pro qm Wohnfläche sein. Wir werden alle Böden selber verlegen, selber streichen und auch die Türen selber machen, d.h. die Arbeitsleistung dafür ist bei dem Preis nicht berücksichtigt.
Kosten für die Innenausstattung
Die Ausstattung hängt natürlich stark von individuellen Wünschen ab und wir haben schon gemerkt, dass das low-budget-Programm ein Bruchteil von dem kostet, was eine bessere Ausstattung kostet. Hier kann man in jedem Bereich unendlich Geld ausgeben und letztlich ist jeder Posten im Budget eine Entscheidung für oder gegen einen gewissen Standard. Wir haben uns gesagt, dass wir bei Sachen, die fest im Haus verbaut werden, nur sehr gute Sachen verbauen wollen und auch so, wie wir es uns wünschen (z.B. Fenster). Bei anderen Sachen sind wir auch für Kompromisse bereit. Zudem haben wir uns auch schon entschieden, dass wir von Anfang an noch nicht alle Bäder ausbauen. So kann man Kosten ein bisschen verteilen über einen längeren Zeitraum. Ob man z.B. die Terrassenüberdachung sofort will oder nicht, hängt wohl auch von individuellen Vorstellung ab. In unserem jetzigen Haus haben wir sehr viel Schritt für Schritt gemacht. Teilweise werden wir das jetzt auch machen, andere Sachen wollen wir aber sofort richtig haben.
Ob der genannte qm Preis nun für andere Häuser auch gilt, können wir nicht beurteilen. Wenn wir die lokalen Preise vergleichen, liegen wir damit in unserer Stadt sehr gut dabei und haben fast ein Schnäppchen, hier wird – je nach Stadtteil – für dieses Geld nicht einmal ein Reihenmittelhaus mit kleinem Garten verkauft.
Manch eine(r) sagt, dass man für diesen Preis auch massiv bauen könnte. Dafür haben wir keinen Vergleich – aber wir glauben, dass das auf unser schwierig zu bebauendes und erschließendes Grundstück nicht zutrifft. Zudem ist es aktuell auch sehr schwierig, überhaupt ein Bauunternehmen zu finden, das Zeit für die Umsetzung eines Bauprojekts hat. Auf den Gegenbeweis werden wir jedenfalls vorerst verzichten 😉