Vermutlich werden wir in nächster Zeit etwas weniger schreiben, denn bis Ende Januar wird nun – so weit wir es überblicken können – nicht mehr so viel auf der Baustelle passieren. Die Erdbauer müssen am Montag nochmal kurz vorbeikommen, aber im Prinzip haben sie ihre Arbeit fürs Erste getan und haben sich erst für Februar wieder angekündigt.
Neben der vollendeten Hangsicherung mit L-Steinen, hinter denen nun fast bis zur Kante Schotter angefüllt ist, bauten die Beiden gestern noch eine kleinere Hangsicherung neben dem Eingang für die Souterrainwohnung.
Auf dem Bild kann man auch schön die Noppenfolie, den Schotter und das Vlies erkennen. Hier wird aber noch etwas höher angefüllt werden und dort wird auch eine weitere Lage L-Steine gesetzt werden.
Bevor die Souterrain-Wohnung durch die Firma Glatthaar abgenommen wurde, mussten noch die Stützen entfernt werden, die dort zur Betonage der Kellerdecke angebracht worden waren. Nun kann man die Souterrain-Wohnung richtig bestaunen.
Die diversen Handwerker, die die Wohnung gesehen haben, waren total begeistert von den riesigen Fenstern und dem tollen Schnitt der Wohnung. Wir finden sie auch großartig. Es ist eine richtig schöne und geräumige Zweizimmerwohnung. Viel schöner wird sie dann noch sein, wenn sie fertig sein wird und mit der schönen Little Greene Farbe gestrichen und mit Eichenmassivholzdielen versorgt sein wird.
Auch unsere Hündin findet die Wohnung super.
Interessiert beobachtete sie, was wir so in der Wohnung machten.
Nachdem es gestern aus Kübeln gegossen hatte (und die Mauer allem standgehalten hatte, *seufz*), war heute ein wunderschöner Tag. Beim Gang in unser (zukünftiges) Wohnzimmer genossen wir die Aussicht.
Nun sind wir auch bereit für ein bisschen mehr Ruhe. Wir werden zwar sicherlich jeden Tag zur Baustelle fahren, aber mehr um die Gegend, den Ort und den Traum vom Leben dort zu genießen.
Frohe Weihnachten an euch alle und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Wir melden uns wieder… Und dann wird es gar nicht mehr lange dauern, bis das Haus gestellt werden wird.
Am 46. Tag wurde die Treppe eingebaut, der Keller abgenommen und die Mauer weitergeführt. Der 46. Tag des Bauens war vorbei und die Baufamilie sah, dass es gut war…
In einer interessanten Interpretation der Schöpfungsgeschichte formuliert Helmut Schwier zwar genau einen Unterschied zwischen der Schöpfung durch Gott und der Tätigkeit des Bauhandwerkers (den wir ohne jeden Zweifel sehen), dennoch fühlen wir uns angesprochen von einem Gedanken, der in der Predigt ausgesprochen wird: „Gott sieht, nimmt wahr und staunt.“ So geht es auch uns: Wir sehen den Fortschritt, nehmen ihn wahr und staunen. Bei uns kommt dann noch eine große Portion Erleichterung dazu, denn heute können wir gleich drei Haken machen:
Der erste Haken bezieht sich auf die Treppe, die heute geliefert und eingebaut wurde. Im Nachbarschafts-Telegramm erhielten wir schon vor unserem Baustellenbesuch einige Bilder, die ein breites Lächeln in unsere Gesichter zauberten.
Fachmännisch bauten die Mitarbeiter der Firma Glatthaar die Treppe ein.
Als wir dann am Grundstück ankamen, bestaunten wir das gute Stück.
Besonders toll an dieser Treppe ist, dass sie unten im Keller viel Stauraum bietet, worauf wir uns freuen. Auf den Fotos kommt dieser Raum nicht so gut durch, aber für uns ist es perfekt, dass wir unter der Treppe reichlich Platz haben. Eine uns nahestehende Person pflegt zu sagen: „Ihr habt schon viel Zeug, gell?“
Unser Bauleiter der Firma glatthaar gab uns einen sehr guten Tipp: Wir sollten noch vor der Hausstellung den Technikraum streichen, da das Streichen nach der Hausstellung nicht sinnvoll möglich wäre, denn Bien-Zenker würde dort gleich zu Beginn vielerlei Technik verbauen, so dass ein großer Teil der Wände mit Rohren und Geräten voll sei. Das heißt, wir können hier bald schon richtig handwerklich tätig werden.
Der zweite Haken bezieht sich auf die Bauabnahme des Kellers.
Der freundliche Bauleiter der Firma glatthaar prüfte vor der Abnahme diverse Sachen. Er nahm Maß am Kellerdeckel (diese Maße müssen an Bien-Zenker geschickt werden, weil sie Grundlage für die Produktion des Hauses sind), außerdem wurden Fenster ausgemessen und Steckdosen, Auslässe und so weiter gezählt. Schließlich unterschrieben wir ein Protokoll zur Abnahme, welches nun im nächsten Schritt eine Zahlungsanforderung an uns auslösen wird.
Und der dritte Haken, der ist natürlich nicht unerwähnsenwert: Unsere Erdbauer-Helden haben die Mauer am Hang so gut wie fertig. Sie zählt nun 35 L-Steine.
Wir mögen den Beton-Look und stellen uns vor, Teile der Mauer mit Holz, Pflanzen und Licht zu be- bzw. verkleiden.
Dazugelernt haben wir heute auch, was sich hinter den L-Steinen verbirgt und verbergen wird:
Auf die L-Steine wird erst mal eine große Ladung erdfeuchter Beton geschüttet (übrigens stehen die Steine auch auf solchem Beton). Dieser ist nicht flüssig, wie aus der Betonpumpe, sondern hat eine eher „sandige mit Steinen vermischte“ Konsistenz. Auf diese Betonschicht wird dann spezieller Schotter geschüttet, der – wenn wir es richtig verstanden haben – eine besondere Form hat, die dazu führt, dass die Schottersteine sich ineinander verkeilen und dadurch Hangdruck abfangen (oder sie drücken weniger auf die Mauer?). Dann steht die Mauer stabil und wird in einer gewissen Standfestigkeitsklasse eingeordnet. Auf die Schotterschicht wiederum wird im Frühjahr dort nochmals Beton geschüttet, wo die zweite Lage L-Steine gesetzt werden wird. Auf diesen Beton werden dann die (kleineren) L-Steine gesetzt. Dort wo keine L-Steine sein werden, kommt schließlich der Belag, den man an dieser Stelle haben will, wie z.B. Erde für ein Kräuterbeet. Tiefwurzelnde Pflanzen sollte man dort jedoch nicht pflanzen. Am hinteren Ende der Mauer, am Erdreich, ist ein Vlies angebracht, damit die Erdschicht sich nicht mit dem Kies vermischt.
Auf dem Weg zur Baustelle hatten wir einen LKW mit Anhänger vor uns, der mit Schotter beladen war und wir mutmaßten schon, dass er zu uns fahren würde, was er auch tatsächlich tat.
Die LKWs kommen auf jeden Fall die steile Straße runter und noch. Wir können es bezeugen!
Morgen wird der restliche Schotter angefüllt. Dann steht die Mauer und wir können beruhigt in die Bauferien gehen. Juhu!
Am Ende des 46. Bautags sahen wir, dass es gut war.
Manchmal passieren auf Baustellen merkwürdige Sachen. Bei uns war es zum Beispiel so, dass eines Tages der Rüttler des Erdbauers nicht mehr ging und der Erdbauer schließlich feststellen musste, dass Wasser im Tank war. Zum Glück war es nur das, denn dieses Problem konnte man schnell lösen. Dennoch war natürlich die interessante Frage, wie in einen mehrfach geschlossenen Tank Wasser kommen könnte.
Wir sagten zu unserem Erdbauer, dass man die Baustelle eigentlich per Videokamera überwachen müsse, um sicher zu gehen, dass Dinge wie diese sich nicht wiederholen bzw. dass man wisse was so auf der Baustelle passiere. Natürlich muss man bei der Kameraüberwachung genau prüfen, dass man keine Datenschutzbestimmungen verletzt. So dürfen Nachbarhäuser nicht über die Kamera eingefangen werden. Ebenso dürfen die Handwerker nicht ohne vorherige Information und Einwilligung fotografisch oder per Videokamera festgehalten werden. Außerdem muss man per Schild auf die Videoüberwachung hinweisen – zumindest glauben wir das und wir machen es auch direkt unter dem Schild „Betreten der Baustelle verboten“.
Nachdem wir uns über diese Punkte informiert hatten, ging es schließlich um die Frage, wie man eine solche Videoüberwachung realisieren könne – gerade wenn man auf dem Grundstück noch kein Strom hat usw.
Wieder kam der entscheidende Tipp vom Erdbauer: Er könnte ja mal seine Wildlife-Kamera mitbringen. Das musste er nicht, denn wir bestellten am gleichen Abend welche, insgesamt drei Stück. Die Bilder anzuschauen ist größtenteils interessant, manchmal auch verwunderlich, wer sich mit welchen Tätigkeiten auf der Baustelle rumtreibt.
Wir erzählen heute nur von den erfreulichen und willkommenen Gästen – andere gibt es wie angedeutet auch. Wie wir da vorgehen wollen, das müssen wir noch überlegen; de facto handelt es sich um Hausfriedensbruch, wenn ein Baustellengrundstück unerlaubt betreten wird.
Aber nun über die Lebewesen, die wir wirklich gerne mit der Wildlife-Kamera fotografieren:
Die häufigsten Gäste tierischer Art sind Katzen.
Noch trauen sie sich zu uns, wenn wir mal dort leben werden, wird unsere Hündin ihnen wahrscheinlich den Spaß austreiben, sich bei uns aufzuhalten. Oder umgekehrt… Oder sie haben Spaß miteinander. Wir werden sehen.
Da wir in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vogelschutzgebiet bauen, sind die Vögel nicht nur zu hören, sondern manchmal auch zu sehen.
Vermutlich wird das im Frühling noch mehr mit diesen Zaungästen.
Letzte Nacht war nun ein wirklich besonderer Gast da, den unsere Nachbarn, die teilweise Hühner haben, überhaupt nicht gerne bei sich haben, aber wir finden ihn (im Moment, da NOCH ohne Hühner) sehr spannend:
Tatsächlich besuchte uns letzte Nacht der Fuchs.
Innerhalb von zwei Stunden kam er zweifach vorbei – aber er lief nur am Keller vorbei und ging nicht rein. An alle den Bildern sieht man, was für tolle Bilder die Kameras im Nachtmodus machen. Das ist wirklich beeindruckend, was die schwarzen LED-Blitze da leisten, ohne dass die Tiere das merken bzw. es sie stört.
Unser allerliebstes Tier, das wir mit den Wildlife-Kameras eingefangen haben, ist aber dieses:
Unsere Labrador-Hündin, die mit großer Neugier auf der Baustelle rumrennt – hier übrigens noch zu einem Zeitpunkt, als gerade einmal die Frostschürze gebaut worden war. Ist ja schon wieder gefühlt eine Ewigkeit her! De facto war das vor weniger als einem Monat. Unglaublich! Was wir in der Zeit mitgemacht haben! (-:
Und was macht die Mauer? Heute haben wir sie am Abend nach der Arbeit angeschaut und die L-Steine gezählt. Ganze 25 L-Steine stehen schon. Das bedeutet, dass schon 12,5 m Mauer gebaut worden sind. Was für Männer unsere Erdbauer doch sind! Hach! Wir sind begeistert.
Wir hatten heute untertags unseren Jüngsten schon mal zum Vorab-Check zur Baustelle geschickt (wir waren berufsbedingt nicht in der Lage, das selber zu machen), damit wir ein Gefühl bekommen konnten, wie weit die Arbeit schon vorangeschritten war um Mittag. Da sah es schon sehr gut aus:
Die ersten neun Steine hatten sie gestern gesetzt, heute kamen dann insgesamt sechzehn weitere dazu.
Für uns bedeuten die L-Steine vor allem Hangabsicherung. Etwas, das wir seit Beginn der Erdarbeiten sehnsüchtig herbeigesehnt haben. Wenn wir irgendwann die Hang-Geschichten auspacken werden, werdet ihr verstehen, was wir meinen. Daher ist dieser Stand von 12,5 m Mauern nun wirklich eine riesengroße Erleichterung für uns. Morgen geht es dann weiter, wobei wir schon befürchten, dass unsere Erdbauer morgen vermutlich bei glatthaar unter die Arme greifen werden… Die Treppe soll ja kommen und eingebaut werden. Mal sehen, ob das klappt (zur Erinnerung, mögliche Hürden: Fahrer verschläft, falsches Lastfahrzeug, keinen Kran, keine Handwerker oder eben gar keine Treppe; gibt bestimmt auch noch mehr! Aber wir müssen ja zugeben, am Ende hatte ja doch alles hingehauen!).
Wir sind auf jeden Fall UNGLAUBLICH froh, dass wir mit der Mauer nun so weit sind. Wir sind an der Mauer heute Abend mehrfach auf- und abgelaufen. Das ist ein ganz schönes Stück! Im Kopf haben wir schon eine Gartenparty dort geplant. Da passen locker 8 Biertische hin (-: So cool!
Nachdem wir gestern beide krank im Bett lagen, mussten wir einen Dokumentator losschicken, um die Fortschritte auf der Baustelle festhalten zu können. Hoch erfreut nahmen wir die folgende Nachricht entgegen: „Der Keller ist angefüllt“.
Mit zwei Mann (letzte Woche war es nur ein Mann) auf der Baustelle und mit Unterstützung des Radladers, füllten unsere Erdbauer die zweite Hälfte des hinteren Teils und die jeweiligen Seitenarme des Kellers, die im Hang stehen werden, mit Recyclingmaterial auf und verdichteten dieses jeweils nach einer Lage Material mit dem altbekannten Rüttler.
Natürlich waren wir dann sehr gespannt, die Fotos davon zu sehen. Und ganz ehrlich: Irgendwie ist das ein bisschen überwältigend. Nun wussten wir in den letzten Wochen immer, welcher Schritt auf welchen Folgen würde und das Konstrukt „Keller anfüllen“ schien meilenweit entfernt und kaum greifbar. Doch auf einmal können wir einen Haken machen. Ja, der Keller ist angefüllt.
Wir freuen uns schon enorm, wenn wir dann endlich mal um den Keller drumrum laufen – bzw. die jeweils angefüllten Bereiche ablaufen können.
In einem Telefonat mit dem Erdbauer erklärte er uns, dass er nun den Rest der Woche sogennannte L-Steine anbringen würde. Diese hatten wir schon am Sonntag bei ihm im Hof stehen sehen.
Diese L-Steine bilden die erste Lage der Mauer. Erste Lage meint, dass dahinter – mit etwas Abstand – eine weitere Reihe kleinerer L-Steine angebracht werden wird. Wir müssen mit unserer Mauer den natürlich gewachsenen Boden sichern, in den wir ja für den Aushub der Baugrube gegraben haben. Mit der Konstruktion, die wir nun bauen lassen, liegen wir über dem natürlichen Boden, der ja schon jahrtausende alt ist. Das machen wir aus verschiedenen Gründen (mehr dazu später). Allerdings wird die zweite Lage (= obere Reihe) erst im Frühjahr gebaut.
Für den Erdbauer bleibt nur diese Woche für die Arbeiten mit den L-Steinen. Ab nächster Woche ist Weihnachtspause bis zum 7.1. und selbst wenn der Erdbauer arbeiten wollte, würde er kein Material bekommen, das er zum Bauen benötigt, wie z.B. Beton usw. Also hoffen wir mal, dass sie ordentlich weit kommen. Zumindest bis übermorgen soll es trocken bleiben, Regen hat sich für Freitag angekündigt. Folglich haben sie nun drei Tage, an denen sie vernünftig arbeiten können. Die ganze Mauer werden sie in dieser Zeit vermutlich nicht schaffen, denn das Errichten der Mauer ist vielschrittig (siehe letzter Blogeintrag). Wir sind gespannt, wie weit sie kommen werden.
Was das zuletzt angedeutete kritische Thema mit unseren Nachbarn angeht, kamen wir bisher zu keiner Lösung. Dazu werden wir bei Zeiten mehr schreiben, wenn es mehr zu erzählen gibt. Glücklicherweise haben wir eine gute Rechtsschutzversicherung. Es war selten so beruhigend zu wissen, dass wir jederzeit auf eine fachmännische Beratung zurückgreifen können.
Aber noch zwei weitere erfreuliche Themen: Gestern erhielten wir von der Firma Glatthaar die Bestätigung für die positive Dichtigkeitsprüfung. Das heißt, unsere Abwasserrohre sind dicht und können in Betrieb genommen werden, sie wurden vom Abwassermeister (oder wie auch immer das heißt) abgenommen.
Außerdem kam von Bien-Zenker nochmal eine Nachfrage zu einer Armatur, da das Bild, welches wir Bien-Zenker von unserer Badewanne geschickt hatte, eine Wannenarmatur hatte, wir aber eine Wandarmatur möchten. Diese Nachfrage ist zwar klein, zeigt uns aber, dass Bien-Zenker wirklich genau plant und alles auch nochmal doppelt prüft. Das gibt uns ein gutes Gefühl, dass dort mitgedacht wird!
Mit Sicherheit freuen wir uns darauf, wenn alle Erdarbeiten abgeschlossen sein werden und wir uns wieder voll auf das richtige Haus konzentrieren können. Etwas neidvoll lesen wir andere Blogs, in denen Fragen des Naturschutzes, der Feuerwehrbestimmungen oder der Hangsicherung sowie ähnliche weitere Punkte gar keine Rolle spielen. Aber wir sind uns auch sicher, dass wir in ein paar Jahren gar nicht mehr über die Mehrarbeit und den Mehraufwand während des Bauens nachdenken werden und dann genießen werden, was für ein schönes und besonderes Grundstück wir haben!
Mit Sicherheit kennen einige von euch das Fünf-Phasen-Modell der Trauer nach Elisabeth Kübler-Ross (oder nochmal hier nachlesen: https://www.herder.de/leben/lebensberatung-und-psychologie/trauer-verarbeiten/trauerphasen/ ). Ein ähnliches Modell haben Hurst/Shepard entwickelt, in diesem Modell beschreiben sie, wie Menschen mit Traumata umgehen. Das scheint für diverse Traumata (Liebeskummer, Verlust des Arbeitsplatzes, Verlust eines Angehörigen usw.) ziemlich ähnlich zu sein. Dazu gibt es auch eine sehr schöne Abbildung:
Wir sind gerade dabei, dieses Modell aufs Bauen zu übertragen. Denn wir haben das dumpfe Gefühl, dass die emotionalen Stimmungen, durch die man beim Bauen geht, ebenso einer Achterbahnfahrt gleichen. Um es vorab zu sagen: Der Wunsch nach mehr Ruhe und Entspannung nach der (fast) Fertigstellung des Kellers hat sich nicht erfüllt und er erscheint aus heutiger Sicht fast schon etwas naiv… Gerade sind wir ungefähr bei Punkt 4c der Gefühlsachterbahnfahrt angelangt: Wut. (-: Nein, es ist nicht ganz so schlimm. Aber was wir auf jeden Fall sagen können, ist, dass jedes gelöste Problem von weiteren drei ungelösten Problemen gefolgt wird und dass jeder vermeintliche Zustand der Überwindung eigentlich nur der täuschende Vorbote einer neuen Herausforderung ist.
Die Verfüllung des Arbeitsraums geht langsamer voran als gedacht. Nachdem die Erdbauer statt wie geplant am Montag erst am Mittwoch damit anfangen konnten, machte das Wetter und andere Baustellen unserer Planung ein bisschen einen Strich durch die Rechnung. Während wir gehofft hatten, dass bis zum Wochenende der gesamte hintere Kellerteil verfüllt sein würde, sind wir nun erst bei der Hälfte.
Für Montag haben uns die Erdbauer Hoffnung gemacht, dass sie die gesamte Rückseite verfüllt haben könnten.
Leider regnet es im Moment ziemlich, was man beim folgenden Foto gar nicht richtig glauben kann.
Denn obwohl der Himmel aus der Entfernung schön hell aussah, kam bei uns Wasser runter. Wasser und Erdarbeiten verstehen sich leider nicht sonderlich gut. Der nasse Boden und das nasse Erdmaterial lassen sich schlecht verarbeiten, vor allem das Verdichten ist dann mühsam oder auch gar nicht möglich, weil der Rüttler grad wegrutscht.
Was uns allerdings im Moment an Punkt 4c (Wut; siehe Abbildung oben) kommen lässt, hat mit äußeren Umständen zu tun, die mit unseren Nachbarn zusammenhängen, welche ihr höherliegendes Grundstück und auch unser Grundstück vor einigen Jahren in einer weniger durchdachten Art und Weise aufgeschüttet haben, um es mal diplomatisch auszudrücken. Wir wollen jetzt nicht im Detail darauf eingehen – das werden wir machen, wenn wir verschiedene damit verbundene Herausforderungen überwunden haben. Aber sagen wir mal so: Fragen nach der rechtzeitigen Dämmung erscheinen dagegen eher marginal.
Um etwas Anspannung durch körperliche Arbeit abzubauen, haben wir die Souterrain-Wohnung fleißig gefegt und Wasser aus der Wohnung rausgeschoben. Dadurch, dass die Treppe noch fehlt und die Fenster nicht eingebaut sind, regnet es aktuell in den Keller hinein.
Also haben wir das Wasser mit dem Besen aus den Räumen zum Außengelände befördert, was nicht nur Spaß macht, sondern auch den Boden etwas reinigt.
Zudem gibt es uns das Gefühl, dass wir etwas schaffen, was ungemein befriedigend ist.
Nächste Woche soll nun nach der vollständigen Verfüllung des hinteren Arbeitstraums der Hang dahinter mit großen L-Steinen abgesichert werden. Dazu haben wir ein interessantes Video gefunden, um mal zu verstehen, wie diese Steine gesetzt werden. Wer das sehen will, kann das folgende Video anschauen:
Unser Erdbauer erklärte uns, wie er mit den Arbeiten vorgehen würde und wir haben wieder etwas gelernt: Abschnittsweise wird der Hang etwas abgegraben und dann werden die Steine gesetzt und befestigt.
Neben der Geduld, die man beim Bauen üben kann, kann man folglich auch üben, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich trotz gewisser Sorgen und Bedenken dennoch am Leben zu erfreuen. Ihr seht, Bauen hilft, allgemeine sogenannte „soft skills“ weiterzuentwickeln. Wir werden sehen, ob wir nun von 4c zu 4d oder direkt zu Punkt 5 springen werden, wenn es am Montag weitergeht. Bis auf Weiteres wird es dann aber wieder auf 7b rauslaufen und in einem sysyphusartigen Kreislauf werden wir uns in den nächsten Monaten wohl immer wieder zwischen Hoffnung, Sorge, Wut und Problemlösung befinden. Was soll’s. Irgendwann kommt 7a. Dann wohnen wir in unserem Haus, schauen die alten Fotos der Bauphase an und freuen uns, dass wir es bis hier hin geschafft haben und genießen vor allem das Haus und alles drumrum. Ihr seht, Punkt 5 kündigt sich schon hoffnungsvoll an…
Heute ging es nun gleich weiter an der Baustelle. Der Erdbauer hat damit begonnen, den Keller zu verfüllen. Dabei muss er sich meterweise nach vorne tasten, denn er kommt nur von einer Seite mit Material an den Hang heran. Folglich arbeitet er sich von dort aus immer weiter nach hinten, bis man schließlich neben dem Keller wieder mit dem Bagger fahren kann.
Auf die Dämmung wurde aber zuvor eine Noppen-Folie angebracht. Diese besteht aus drei Lagen und dient zum Schutz der Dämmung und des Kellers bzw. des Kellers überhaupt.
Noch fehlen an dieser Stelle ca. 1,20 Meter Erdreich. Mal sehen, ob heute noch mehr passiert oder ob es erst morgen weitergeht.
Natürlich findet auch unsere Hündin das alles total interessant. Sie schnüffelt, schaut und folgt uns (wenn wir Glück haben) auf Schritt und Tritt.
Da wir nun untertags auf der Baustelle waren, gingen wir auch nochmals in die Souterrain -Wohnung hinein, die nun ziemlich sauber geputzt ist.
Die Träger, die man im Moment noch im Raum sieht, werden in einer Woche entfernt, wenn der Bautrupp von Glatthaar die Kellertreppe bringen wird.
Ein bisschen hat es letzte Nacht und heute geregnet und mit dem Regenwasser der vergangenen Tagen hat sich der Lehm auf der einen Seite des Grundstücks zu einem sumpfigen und klebrigen Etwas entwickelt, das wir und unsere Hündin nun immer mit ins Auto nehmen.
Noch deutlicher zeigen unsere Gummistiefel diese Spuren. Wie gut, dass der Erdbauer nun Erdreich anfüllen und den Hang mit L-Betonsteinen absichern wird, so dass der Lehm nicht mehr so auf den Zugangswegen sein wird. Aber was soll’s! Irgendwann wird ein Gartenschlauch direkt neben dem Hauseingang liegen oder ein Spaziergang durch den in der Nähe verlaufenden Bach wird die Schuhe vom Lehm befreien.
Endlich können wir wieder ran, zumindest ein bisschen: Wir sind zurück in einer Phase, in der es um „bauseits“ Tätigkeiten geht. Also Aufgaben am Bau, die weder von Glatthaar noch von Bien Zenker durchgeführt bzw. beauftragt werden, sondern durch uns als Bauherr bzw. Bauherrin. Das fühlt sich gut an, denn jetzt kommt wieder unser geliebter Erdbauer samt Sohn auf die Baustelle und der ist nicht nur super kompetent, sondern auch immer fantastisch gelaunt – stets mit einem Lächeln im Gesicht. Das ist wirklich so angenehm und für unerfahrene und verängstigte Bauherren genau das Richtige.
Das heißt nun, dass heute ENDLICH der Keller gedämmt wurde. Mit einer Woche Verspätung und nach einem zähen Wartetag gestern, an dem wir trotz Dauertelefonleitung zu glatthaar bis zum Nachmittag nicht informiert wurden, ob nun Handwerker kämen oder nicht, rückte heute wieder die Baukolonne von Glatthaar an.
Als wir nachmittags zur Baustelle kamen, waren sie schon am Zusammenpacken. Aber schon der erste Blick auf den Keller ließ uns tief durchatmen: Die Geburt war vollzogen, die zu dämmenden Bereiche waren gedämmt und die Christo-ähnliche Ummantelung war weggeräumt.
Auf dem Fußweg zum Bauplatz trafen wir den Erdbauer, der gerade am Nachbargrundstück arbeitete und uns gleich mal mit einigen erfreulichen Infos versorgte. Als dann noch die nette Nachbarin von nebenan mit Kaffee und Tee vorbei kam und der Erdbauer seinen höhenverstellbaren Tisch ausfuhr, war fast schon ein Zustand der Entspannung erreicht.
Der Erdbauer sicherte uns zu, morgen mit dem Anfüllen der Baugrube zu beginnen. Das heißt, dass er in den Bereich zwischen Hang und Keller Kies und Erde anfüllt. Das ist ja der Bereiche des Kellers, der in der Erde stehen wird. Der vordere Teil ist eine Souterrain-Wohnung und somit freistehend. Außerdem erzählte er, dass er nun viele L-Betonsteine bei seinem Lieferanten reserviert hätte und er schien voller Tatendrang zu sein, nun endlich wieder bei uns weiterzumachen. Nicht zuletzt berichtete er von einer verhexten letzten Woche, in der es auf allen Baustellen, auf denen er mit seinem Sohn war, etwas schief ging. Irgendwie beruhigend, dass das nicht nur bei uns der Fall zu sein scheint, sondern einfach zum Bauen dazugehört. Das Mantra „Alles wird gut“ sollte folglich fester Bestandteil des Gedankenguts von Baufamilien sein.
Beim Blick auf den Keller konnten wir sehen, dass neben der Dämmung heute noch weitere Arbeiten ausgeführt worden waren:
Der Bauplatz ist aufgeräumt, die Oberkante des Kellers schwarz angestrichen (vermutlich auch eine Abdichtung) und die Decke von allen Planen befreit.
Die Treppe wurde uns noch für Donnerstag nächster Woche versprochen. Das ist dann quasi das Vor-Weihnachtsgeschenk. Zum Glück kommen wir bis dahin auch gerade nochmal so ohne Treppe aus. (-:
Endlich geht es also weiter. Im Endeffekt mit nur zwei Tagen Verspätung im Vergleich zu unserer Planung beginnt unser Erdbauer morgen mit seinen Arbeiten. Wir glauben, dass wir nun erst Mal ohne Bauschmerzen und Übelkeit zur Baustelle fahren und auch nachts besser schlafen können sollten. Das Wetter scheint halbwegs stabil zu bleiben. Unser Erdbauer ist positiv. Also viele Gründe, warum wir ein bisschen durchatmen können. Ob das klappen wird? Davon werden wir dann mehr schreiben in den kommenden Tagen!
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