Auch wenn wir mit der Entscheidung für ein Fertighaus bestimmte Komplikationen reduziert haben, gibt es dennoch ausreichend Dinge, die beim Bauen im Vorfeld Kopfzerbrechen und Schwierigkeiten machen.
Ob Fertighaus oder nicht – selbst Bauen ist eine hohe Verantwortung
Das eigentlich krasse beim Bauen ist die Tatsache, dass man als Baufamilie die Verantwortung für das Gesamtprojekt hat. Diese kann einem niemand abnehmen und das Bau-Wohlfühl-Paket gibt es beim Selberbauen nicht. Dann sollte man lieber ein schlüsselfertiges – von einer anderen Firma gebautes – Haus kaufen.
Für das Grundstück tragen die Bauherren die Verantwortung
Alle Fragen um das Grundstück müssen durch den Bauherr und die Baudame geklärt werden. Ein Verkäufer von Bien Zenker kann zwar seine Ansicht dazu geben, aber der Verkäufer ist kein Baustellenleiter und kein Erdbauer – folglich muss man selber die entsprechenden Leute bemühen, die zu klärenden Fragen zu beantworten und die Aufwände abzuschätzen.
Bei uns ging mit dem Grundstück sehr viel „schief“. Damit meine ich, dass es kein einfach zu bebauendes Grundstück ist und enorm viele Fragen geklärt werden mussten. Darüber haben wir ja schon mehrfach berichtet. Die neueste Episode dreht sich um unsere Leitung für das Frischwasser. Um das mal zusammenfassend darzustellen:
Erhöhte Komplexität bei der Erschließung
- über dem Grundstück liegt eine oberirdische Stromleitung, die man beim Bauen entfernen muss
- man benötigt eine Feuerwehrbewegungsfläche und eine Zisterne für die Feuerwehr. Die Bewegungsfläche ist so groß, dass das wieder Nachteile für den Naturschutz hat. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz, bei den Auflagen, die das Landratsamt stellt.
- die Leitungen sind nicht unmittelbar am Grundstück und man muss mehr als 75 Meter Leitungen zu den Anschlüssen legen
- die Zufahrt ist enorm kompliziert, weil zwar über einen Privatweg ein Wegerecht besteht, aber dieser Weg zu klein für Baustellenfahrzeuge ist und von dieser Seite das Grundstück auch nur schwierig befahrbar ist
- das Grundstück liegt in der Nähe von einem Naturschutzgebiet. Was später grandios sein wird, bedeutet jetzt einen enorm erhöhten Aufwand: Gutachten von Landschaftsarchitekten, Einhaltung von Schonzeiten, zweischritte Rodung usw.
- der Boden ist an der Nordseite nicht ohne weitere Stützen bebaubar
- die geplante Wasserleitung kann nicht so verlegt werden, wie gedacht. Wir benötigen also eine weitere Leitung, die mehr als 100 m lang sein wird
- …
Erhebliche Mehrkosten durch die Erschließung des Grundstücks
Man kann sehen, dass dies alles Sachen sind, die weder Bien Zenker noch wir im Vorfeld hätten wissen können. Für uns bedeuten diese Sache in der Summe Mehrkosten von knapp 150 000 Euro, im Vergleich zu ursprünglichen Planung, die wir bei Bien Zenker vorgelegt bekamen. Das summiert sich u.a. aus teureren Erdarbeiten, Bereitstellungszinsen, die wir auf Grund von Verzögerungen durch die Einhaltung von Schonzeiten bezahlen müssen, das Ende der Festpreisgarantie bei Bien Zenker, was uns pro Monat 2000 Euro kosten wird usw.
Das ist natürlich eine nervliche Belastung, die man aushalten muss. Bei manchen Sachen denken wir, dass wir das hätten besser machen können (z.B. Verträge bei der Bank später unterschreiben). Bei anderen Sachen konnte man das vorher einfach nicht wissen.
Warten auf die Baugenehmigung
Wir hoffen nun einfach, dass – sobald die Baugenehmigung vorliegt und der Bau beginnen kann – später nicht mehr viel schief geht.
Wir setzen nun auf eine top Qualität von Bien Zenker, was uns verschiedene Parteien mehrfach bestätigt haben. Unsere aktuelle Erfahrung mit den verschiedenen Personen bei Bien Zenker war wirklich fast durchweg positiv, weswegen wir glauben, dass wir auf das richtige Unternehmen gesetzt haben. Für Probleme wurden Lösungen gesucht und man kam uns auch bei vielen Sachen entgegen. Das schätzen wir und das lässt uns – trotz aller Herausforderungen – zuversichtlich auf die Bauphase schauen.