Nachdem wir gestern unseren letzten Blog-Eintrag geschrieben hatten und wir eigentlich dachten, dass wir nun ein ruhigeres Wochenende vor uns hätten, lasen wir in den Nachrichten, dass am Wochenende Sturmböen in Deutschland zu erwarten seien und ein Blick auf unsere Lieblingswetterberichtsseite verkündete auch für unseren Bauort recht starke Winde. Wir dachten an alle die Planen, die wir mühevoll über dem Keller befestigt hatten und fragten uns, was davon nun durch die Gegend fliegen würde, wenn es tatsächlich stürmen sollte. Irgendwie fühlte sich das alles an wie im Film Apollo 13: Kaum hatten wir ein scheinbar unlösbares Problem gelöst, folgte das nächste. Katzen-Regen, Chaos mit den Zugfahrzeugen, kein Kran verfügbar, keine Betonpumpe verfügbar, eisige Kälte und jetzt Sturmböen? Bitte nicht!
Entsprechend angespannt machten wir uns heute Vormittag wieder auf den Weg zur Baustelle. Aber holdrio! Der Blick von oben ließ bereits erahnen, dass alles gut aussehen würde.
Das war natürlich beruhigend. Zwar hatte es etwas geregnet, deswegen mussten wir sicherstellen, dass das Wasser von den Planen gut abfließen und ebenso auch von dort vom Hang wegfließen konnte, aber ansonsten schien alles an Ort und Stelle. Das hieß nun schaufeln, schaufeln, schaufeln, Blasen pusten, schaufeln, Rücken strecken, schaufeln und immer so weiter. Macht aber Spaß, auf der eigenen Baustelle zur arbeiten. Und nach all der Anspannung hilft die körperliche Arbeit auch ein bisschen, wieder runterzukommen.
Das Ergebnis ist nun das hier:
Leider waren keine Handwerker der Firma glatthaar da, um die Dämmung anzubringen. Im Prinzip wussten wir das, denn der Bauleiter hatte sich nicht mehr gemeldet. Aber wir dachten uns später auch, dass das nicht Erscheinen der Handwerker bei dem eventuell zu erwartenden stärkeren Wind heute Nacht und morgen vielleicht gar nicht so schlecht sei. Von daher passt das so!
Wir wüssten zwar schon gerne, ob der Trupp dann am Montag tatsächlich anrückt, aber auch trotz dieser Ungewissheit können wir dennoch das Wochenende gut überstehen (-: Zumindest bis jetzt… Mal sehen, was der Sturm noch so machen wird.
Auch heute Abend machten wir uns nochmals auf den Weg zur Baustelle. Dieses Mal mussten wir nicht schaufeln und graben und konnten einfach über die Leiter auf die Kellerdecke klettern, um noch einmal die Aussicht zu genießen.
Kurzer Einschub – off the topic – der Nachtmodus vom neuen iPhone taugt was! Es sieht lustigerweise sogar heller aus als wir es real sahen (-;
Neben dem Genuss der schönen Sicht versuchten wir uns vorzustellen, wo welche Wand stehen würde und wir liefen ein paar Wege ab: Hier ist also der Flur. Da steht dann unser Herd. Genau hier werden wir die nächsten 50 Jahre schlafen. Das Sofa wird an dieser Stelle stehen usw. Eigentlich hätten wir am liebsten eine Isomatte ausgerollt und dort geschlafen. Aber mit Sicherheit im Moment nicht wirklich die beste Idee, auch wenn sie wirklich sehr verlockend klingt! Also haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht und werden die Nacht nun in unserem bequemen und warmen Bett verbringen. Vermutlich träumen wir vom Schaufeln, fließendem Wasser und vom Leben in unserem neuen Haus. Es könnte Schlimmeres geben!